Ein Tag im Leben von Stefaela

Hallo! Ich bin Stefaela und lebe jetzt in Madrid. Wenn ihr wollt, könnt ihr mich durch einen typischen Tag in meinem Leben begleiten. Wenn ihr auf die Bilder klickt, könnt ihr sie auch in größer sehen.


Der Tag beginnt für mich 2 Stunden vor meiner ersten Vorlesung (die je nachdem um 15 Uhr oder um 10 Uhr beginnt). Als erstes, noch bevor ich richtig wach bin, mache ich mir eine Kanne Kaffee, um ihn an die Uni mitzunehmen. Dazu bin ich gezwungen, da der Kaffee an der Uni "wie das Wasser zum Waschen" (Zitat Pablo, Originalsprache) schmeckt. Leider brauche ich einen Kaffee, bevor ich in der Lage bin Kaffee zu kochen, was ein echtes Dilemma darstellt.


Um richtig wachzuwerden habe ich aber meistens viel Zeit in der Metro. Leider sind da meist auch noch viele andere Menschen, die wach werden wollen, so dass ich manchmal fast die ganze Zeit stehen muss. Das ist für so eine kleine Sonne ziemlich anstrengend. Aber da man in der Metro kostenlos Zeitungen (naja, Käsblätter) bekommt, habe ich wenigstens was zu tun. Und sie haben auch Sudokus drin :)


Den Tag verbringe ich meist an der Uni. Hier sieht man mich, wie ich ins Gebäude hetze, weil ich mal wieder ewig auf einen Bus gewartet habe, aber keiner kam, so dass ich schließlich einen der Busse nehmen musste, die nicht ganz bis an die Uni fahren. Von da aus darf ich dann ewig weit rennen. Das ist nicht gut für so eine kleine Sonne, so früh am Morgen so eine große Anstrengung...


Ich habe mich noch nicht getraut einen Professor um ein Foto in einer Vorlesung zu bitten, daher ist das vorläfig das einzige typische Bild von mir an der Fakultät: Ich im Computerraum. Hier seht ihr, wie ich mich bemühe den Computer zu überreden das zu tun, was ich will.


Da ist doch noch ein typisches Bild von mir: Ich vor dem Erasmus-Office, wie ich darauf warte, dass jemand kommt, obwohl eigentlich schon lange offen ist. Unnötig zu bemerken, dass ich eigentlich nur hier bin, weil mein Sonnenschein durch eine fehlende Information getrübt wurde. Die Kommunikation ließe sich noch verbessern. Aber vielleicht sind das ja auch meine Sonnenwinde, die die spanische Technik beeinträchtigen?


Aber nach all diesen lästigen Dingen (Vorlesungen), machen wir uns mal auf in Richtung Cafete, zum Mittagessen. Das Symbol ist für Informatiker schon richtig getroffen :)


Und hier, das ist ein typisches Mittagessen. Man sieht das Fett... also, freut euch über die gute Mensa Stuttgart! Hier esse ich gerade Nudeln mit Tomatensoße als Vorspeise und irgendwas mit Fisch als Hauptspeise. Nudeln sind meist meine Rettung, da es sie sehr oft als Vorspeise gibt und wenn auch die Soße unter Umständen Fleisch enthält, die Nudeln an sich sind vegetarisch! Bei der Hauptspeise kämpfe ich immer noch mit den Namen von verschiedenen Fischen, Meerestieren und Fleischen, aber so langsam wird es...


Auf den Schock brauch ich einen Kaffee! Hier ist spätestens der Punkt wo ausländische Studenten ohne Spanischkenntnisse scheitern, da man seinen Kaffee nur bekommt, wenn man zuvor an einem Automaten ein Ticket kauft. Selbstverständlich ist der Automat nur auf Spanisch beschriftet.


Für den Heimweg benutze ich normalerweise den Bus 591. Dort treffe ich meist Leute, die ich kenne, so dass ich gar nicht dazu komme mir darüber Gedanken zu machen, ob ich jetzt im richtigen Bus sitze. Manchmal überlege ich, ob ich überhaupt ein Busticket brauche, denn das Ding zum Stempeln ist in über 50% der Fälle sowieso kaputt. Aber ich bin ja eine ehrliche Sonne. Können solche Augen lügen? *klimper*


Wenn ich nichts mehr zu tun habe und das Wetter schön ist, ruhe ich mich in einem der Parks Madrids aus. Oder ich gehe zum Sport, oder einkaufen, oder zur Bibliothek, oder ... aber davon habe ich leider keine Bilder. Ihr könnt es euch auch sicher so vorstellen!

Meist koche ich abends zusammen mit meinen Mitbewohnerinnen und esse auch zusammen mit ihnen. Manchmal ist es eher experimentelles Kochen, aber Nudeln gelingen uns fast immer! Unsere Küche ist sehr sensibel und fühlt sich nur wohl, wenn genug Rauch vorhanden ist. Wir bemühen uns nach Kräften, dass sie sich wohlfühlt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dabei nur selten beteiligt bin. Meist sind es die Düfte von gebratenem Papier mit Hackfleisch, die unsere Küche durchwehen.


Da ich eine sehr ordentliche und fleißige Sonne bin, spüle ich nach dem Essen immer sofort ab. Ich kann überhaupt nicht verstehen, dass manche Leute das nicht sofort tun.


Den Großteil meiner Abende verbringe ich vor dem Computer und versuche eine Verbindung zu einem der "WiFis" herzustellen. Wenn das nicht gelingt, habe ich auch genug andere informatische Beschäftigungsmethoden. Zum Beispiel könnte ich mich mit meinen Hausaufgaben beschäftigen - nur zu dumm dass ich leider leider dafür Internet bräuchte, so schade, dass ich die Hausaufgaben also doch nicht machen kann.


Mein Wunschtraum ist es, dass ich daheim Internet habe, um endlich mit meinen sonnigen Freunden aus der ganzen Welt reden zu können. Ich hoffe, dass dieser Traum bald in Erfüllung geht.


Mundhygiene ist für uns Sonnen von sehr großer Bedeutung. Und ich muß ja für euch, meine Kinder, ein Vorbild sein. Also vergesst nicht, bevor ihr ins Bett geht eure Zähnchen schön zu putzen!


Bei Sonnenuntergang lege ich mich in mein kuscheliges Bett und schlafe bis mich die Schritte der Bleischuhe des alten Herrn von der Wohnung oben drüber sanft wecken. Ich kuschle mich gemütlich nochmal in meine Decken und bemitleide meine armen Mitbewohner, die vor mir das Haus verlassen müssen.